Die materialunabhängige Berechnung von Durchlaufträgern
Mit dem Durchlaufträger von FRILO lassen sich Einfeld- und Durchlaufträger aus Stahlbeton, Stahl und Holz mit beliebiger Feldanzahl mit oder ohne Kragarme berechnen. Im Zuge des Release 2023-1 wurde das meist genutzte FRILO-Programm nun in die moderne und benutzerfreundliche PLUS-Oberfläche überführt. Auch in der neuen Programmoberfläche bleibt das Alleinstellungsmerkmal des DLT+ erhalten: der Wechsel zwischen den drei Materialien geht interaktiv vonstatten.
Mit dem Programm Durchlaufträger DLT+ lassen sich ein- oder mehrfeldrige Träger mit beliebiger Feldanzahl berechnen. Auch reine Kragträger können definiert werden. Die Querschnitte lassen sich variabel, mit Voute, mehrteilig oder mit Gelenken ausführen. Bereits beim Start des Durchlaufträgers lässt sich über den Assistenten zwischen einem Holzträger, einem Stahlträger, einem Stahlbetonträger oder einer Stahlbetonplatte auswählen. Sollte der Wechsel des Material auch zu einem späteren Zeitpunkt notwendig sein, lässt sich das in der Position interaktiv bewerkstelligen – und zwar auch nach vollständiger Eingabe aller Geometrien und Lasten. Ergibt sich beispielweise während der Berechnung für einen Holzträger kein geeigneter Querschnitt, lässt sich unmittelbar auf ein anderes Material wechseln. Alle Einstellungen zum System, den Lasten und dem Ausgabedokument bleiben dabei erhalten. Das erlaubt eine materialunabhängige Berechnung, die Tragwerksplanern den alltäglichen Umgang mit komplexen Herausforderungen deutlich erleichtert.
Die interaktive grafische Oberfläche
Die Eingabe erfolgt entweder über Tabellen oder über die komplett interaktive grafische Oberfläche. Letztere ermöglicht es Anwendern, die gewählten Abmessungen des Systems direkt in der Grafik über adaptive Maßketten anzupassen. Auch Lasten können bereits in der Oberfläche hinzugefügt, gelöscht, verschoben oder geändert werden. So lässt sich eine schnelle Anpassung des Trägers direkt in der Systemgrafik bewerkstelligen.
Besondere Eingabemöglichkeiten je Material
Unabhängig vom gewählten Material gestalten sich der Aufbau der Programmoberfläche und die Eingabe im Durchlaufträger DLT+ einheitlich. Auf diese Weise finden sich Anwender sofort im Programm zurecht. Das resultiert in einer intuitiven und effizienten Arbeitsweise. Für jede der drei Materialarten existieren zusätzliche, spezielle Eingabemöglichkeiten. Für Systeme aus Stahlbeton können neben klassischen Rechteckträgern auch Plattenbalken mit variabler Plattenlage definiert werden. Nicht genormte Stahlträger können als allgemeiner Querschnitt über statische Werte benutzerdefiniert angelegt und gespeichert werden. Holzträger lassen sich zusätzlich durch Holz- oder Stahlquerschnitte seitlich verstärken.
Die neue Bewehrungsführung
Eine Besonderheit bildet die komplett überarbeitete, interaktiv und intuitiv bedienbare Bewehrungsführung. Für gleichmäßige Rechteckquerschnitte, Plattenbalken und Platten lassen sich individuell gestaltete Bewehrungsgrafiken erzeugen. Dabei können auch Aussparungen berücksichtigt und bewehrt werden. Das Programm schlägt Anwendern anhand der definierten Einstellungen eine sinnvolle Bewehrung vor, die sich nach den eigenen Anforderungen anpassen lässt. Bewehrungsstäbe – und damit die Bewehrungswerte – können einzeln konfiguriert und in Form einer Bewehrungsgrafik ausgegeben werden.
Die Berechnung
Die Berechnung im Durchlaufträger DLT+ erfolgt immer auf Basis der im Programm eingestellten Norm und des zugehörigen Sicherheitskonzepts. Abhängig vom gewähltem Material stehen außerdem weitere Nachweise zur Verfügung. Bei der Bemessung von Systemen aus Stahlbeton können vielfältige Sonderregelungen nach Norm sowie der Nachweis der Durchbiegung im Zustand II geführt werden. Bei einem als Plattenbalken definierten Stahlbetonträger lassen sich nun mehrere verschiedene Arbeitsfugen im System festlegen. Das lässt die Eingabe und Berechnung von komplexeren Trägern mit unterschiedlichen Fugenausbildungen zu. Träger aus Stahl und Holz lassen sich wahlweise auch für zweiachsige Belastungen und Stabilität berechnen. Im Holzbau können Anwender neben einer vollständig automatisch durchgeführten Heißbemessung auch einen zusätzlichen Schwingungsnachweis nach der Nachweisstruktur der DIN EN 1995 oder nach Winter/Hamm/Richter, 2010 führen.