Seit über 40 Jahren bietet die FRILO Software GmbH statische Berechnungsprogramme für die Tragwerksplanung an. Was einst 1978 im Keller in der Pforzheimer Straße den Anfang nahm, hat sich dank der Gründer Jens Friedrich und Nobert Lochner sowie der späteren Geschäftsführer Hans Stegmüller und Markus Gallenberger zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Heute zählt das mittelständische Unternehmen mit familiärem Touch rund 65 Mitarbeitende an drei Standorten.
Tauchen Sie in der Slideshow ein in die ereignisreiche Hirstorie von FRILO! Von der Entwicklung der ersten Programme in der Gründerzeit über den Aufschwung in den 80er Jahren, die existenzbedrohenden Herausforderungen in den 90er Jahren sowie die Neuausrichtung des Unternehmens nach der Jahrtausendwende. Unser Unternehmensgeschichte prägt bis heute unsere Identität und unser Handeln.
Wie so viele andere nutzen auch die jungen Ingenieure Jens Friedrich und Norbert Lochner die Gunst der Stunde als mit dem Commodore PET 2001 Ende der 70er Jahre die Anschaffung von Rechner-Hardware für Privathaushalte und kleine Büros erschwinglich wird. Ihre Ausgangsmotivation ist banaler Natur: Friedrich und Lochner haben aufwendige Prüfarbeiten zu erledigen und sind auf der Suche nach einer möglichen Automatisierung des immer gleichen Rechenvorgangs. Dank entsprechender Programmierkenntnisse ist es von der Lösung für den Eigengebrauch bis hin zur Geschäftsidee nicht weit. Sie gründen die „Friedrich + Lochner – Gemeinschaft beratender Ingenieure“.
Ausgestattet mit einem kleinen Bildschirm – ein Novum zu dieser Zeit – und winziger Tastatur erlaubt es der PET, Rechenprogramme zu erstellen und auf kleinen Tonbandkassetten abzuspeichern. In der Gründerzeit schlagen sich die beiden im Keller der Pforzheimer Straße die Nächte um die Ohren. Die ersten Berechnungsprogramme für den Eigengebrauch können erstmals per Post an “Kunden” versendet werden, die die Programme ihrerseits mit einem Computer ausgestattet als Beta-Tester auf Herz und Nieren prüfen. Sie erkennen schnell:
die zeitaufwendige Handrechenarbeit gehört der Vergangenheit an. Die ersten Programme werden verkauft, erste Messepräsentation finden statt.
Die Produktplatte wächst. Zum Durchlaufträger und den ersten Dachprogrammen – mit denen alles begann – gesellen sich Schritt für Schritt neue Programme hinzu. Mitte 1982 sind es insgesamt bereits 32 Lösungen.
Der liebgewonnene PET, dem man bis zur 8000er Serie die Treue hält, hat ausgedient und wird durch einen Sirius 1 ersetzt, dessen 10MB-Festplatte 1983 noch 20.000 DM kostet. Mit dem Umstieg auf den Sirius-Rechner werden die Programme auf ein neues Betriebssystem portiert: Das MS-DOS. Für Programme, in denen die Rechenverfahren im Wesentlichen implementiert sind, lassen sich mit dem neuen Betriebssystem endlich auch optimierte grafische Oberflächen und grafische Eingabemöglichkeiten ausarbeiten.
Mit Dipl.-Ing. Jan Skrzypczyk wird der erste Bauingenieur von Friedrich und Lochner eingestellt. Wenige Monate später folgt mit Dr.-Ing. Peter Laidig ein weiterer Spezialist. In der Grazer Straße in Stuttgart-Feuerbach wird daraufhin das erste richtige Büro bezogen. Die FRILO-Programme gewinnen an Beliebtheit, weil es gelingt, mit der Reihenfolge der Programmschritte den Arbeitsablauf, wie er dem in der Praxis tätigen Ingenieur geläufig ist, so präzise wie möglich abzubilden.
Am 15. Dezember 1986 wird der 1000. Kunde registriert.
Die Tage der „ja=I“-Befehle sind gezählt. Auf den Sirius 1 folgt der IBM-PC – damals Industriestandard. Dipl.-Ing. Herbert Höcklin schließt sich dem Unternehmen unter einer Bedingung an: er darf die Programmiersprache C, die den Gründervätern bis dahin ein Fremdwort ist, salonfähig machen. Mit seinem Engagement hat er Wesentliches für den Bereich der grafischen Darstellung und Eingabe geleistet.
Der Mauerfall im November 1989 ändert die politische Landschaft in Europa. Norbert Nawroth, Abteilungsleiter am Institut für Stahlbeton in Dresden, will die neuen Perspektiven nutzen und begibt sich auf die Suche nach Kontakten im Westen. Er trifft schließlich auf Jens Friedrich und rasch entsteht die Idee, mit Mitarbeitern des Instituts eine Zweigstelle in Dresden zu gründen. Die Niederlassung im denkmalgeschützten „Blauen Haus“ in der Bergstraße 70 ist geboren. Bis heute tragen vor allem die Stahlbau-Programme von FRILO die Dresdner Handschrift.
Sind es 1989 gerade mal 5 Festangestellte, so steigt deren Zahl durch den Zuwachs in Dresden und weitere Neueinstellungen innerhalb von 2 Jahren auf über 20. Das kleine Stuttgarter Büro mit dem familiären Touch in der Grazer Straße reicht bald nicht mehr aus. Der Umzug in das Großraumbüro in die Stuttgarter Straße ist beschlossene Sache. Außerdem hat MS-DOS als Betriebssystem ausgedient. Am 03. Juni 1992 zählt die Firma 4.000 Kunden.
Mit der Einführung von Windows 95 wächst der Druck des Marktes, zeitgerechte Windows-Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Die Umstellung der Vielzahl an Einzelprogrammen auf die neue Oberfläche von Windows 95 bindet Entwicklerkapazitäten, die Programmentwicklung stagniert. Durch einen gemeinschaftlichen Kraftakt kann in dieser mühsamen Zeit das Aus des Unternehmens verhindert werden. Es ist ein heilsamer Schock. Um die Firma in ein am Markt wettbewerbsfähiges mittelständisches Unternehmen umzustrukturieren, erfolgt 1997 die Umwandlung der Gesellschaftsform von der „Gemeinschaft beratender Ingenieure“ in eine GmbH. Alleiniger Geschäftsführer ist Jens Friedrich. Norbert Lochner bereitet sich zu dieser Zeit als Mitgesellschafter auf seinen wohlverdienten Ruhestand vor.
Der 01. Januar markiert den Beginn einer neuen Ära. Um frühzeitig ihre Nachfolge zu regeln und den Fortbestand der GmbH sicherzustellen, entscheiden sich die Gründerväter Friedrich und Lochner, das Unternehmen an die Nemetschek Group zu verkaufen. Bis heute gehört die FRILO Software GmbH als eigenständiges Unternehmen dem Konzern an, der mittlerweile 13 Marken umfasst.
Mit der Einführung des Software-Service-Vertrags als neue Kundenoption startet FRILO in das neue Jahrtausend.
Jens Friedrich übergibt die Leitung des Unternehmens an Dr.-Ing. Hans Stegmüller, der fortan die Geschäfte führt.
Die wichtigen Bereiche Qualitätssicherung und Kundenservice werden neu organisiert, das FRILO-Team wächst weiter und muss alsbald in ein größeres Büro umziehen. Erstmals wird in dem neuen Domizil auch ein Raum für die Schulung der FRILO-Kunden eingerichtet.
Die „Friedrich + Lochner GmbH“ firmiert um und läuft ab sofort unter dem Namen „Nemetschek FRILO GmbH“. Das familiäre Gemeinschaftsgefühl, das FRILO seit jeher auszeichnet, bleibt trotz der gestiegenen Marktanforderungen erhalten.
Mit dem B6+ und dem FD+ werden die ersten Programme mit der neuen PLUS-Oberfläche auf den Markt gebracht. Mit der aufwendigen PLUS-Umstellung bekommen die FRILO-Programme eine moderne, interaktive Grafik. Bis heute bildet die Neuentwicklung die Grundlage der FRILO-Anwendungen.
Erneut steht eine Namensänderung an. Die „Nemetschek FRILO GmbH“ wird in „FRILO Software GmbH“ umbenannt. Bis heute trägt das Unternehmen diesen Namen. Im gleichen Jahr zieht das Unternehmen am Hauptsitz Stuttgart erneut um. Die Geschäftsräume in der Stuttgarter Straße 40 haben bis heute Bestand.
Markus Gallenberger übernimmt die Geschäftsleitung von Dr.-Ing. Hans Stegmüller. Peter Fritz, Tanja Rohleder und Frank Peiffer ergänzen die Geschäftsleitung
Um noch näher am Geschehen im Nemetschek Konzern dran zu sein, wird in München die dritte FRILO-Geschäftsstelle eröffnet.