Warum lassen sich manche Wände im genaueren Verfahren nicht mehr nachweisen, wenn zusätzlich eine Einzel- oder Teilstreckenlast am Wandkopf definiert wird?
Warum Wände im genaueren Verfahren nicht mehr nachweisbar sind:
Das Problem liegt in der ingenieurmäßigen Verarbeitung der Lastausbreitung unterhalb der Einzellasten begründet. Die Annahme der Lastausbreitkegel führt als Seiteneffekt in einigen vertikalen Nachweisschnitten (nicht unmittelbar unter der Einzellast!) Normalkraftsprünge ein, wohingegen der Momentenverlauf unverändert bleibt. Die Lastausmitte, als Grundlage sämtlicher Drucknachweise im Mauerwerksbau, weist dann innerhalb der Wandhöhe auch einen Sprung auf. Dieser kann im Gegensatz zu den Nachweisstellen Wandkopf und Wandfuß nicht durch die Rücksatzregel korrigiert werden. Liegt die Resultierende der Normalkraft außerhalb des Wandquerschnitts, so liegt ein mechanisch unmöglicher Zustand vor. Die Wand „schlägt durch“.